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Was ist der «Omega-Loop» (oder auch «Mini-Bypass»)?

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Bei diesem bariatrischen Eingriff handelt es sich um eine „einfachere“ Variante des Magenbypasses, die schon seit einigen Jahren praktiziert wird, in der Schweiz jedoch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen ausgeführt wird. Sie unterscheidet sich von der Standard-Bypass-OP u.a. dadurch, dass der Magen-Pouch (die abgetrennte kleine Magentasche für die Aufnahme der Nahrung), etwas länger dimensioniert ist. Der Hauptunterschied ist jedoch, dass der Dünndarm nicht durchtrennt wird, sondern dass er in einer Schlaufe („Loop“) vor dem Zwölffingerdarm zum Pouch hochgezogen und damit zusammengeschlossen wird.

Dadurch gibt es weniger Operationsnähte und es besteht ein geringes Risiko für gewisse Komplikationen. Kritiker dieser Methode befürchten ein erhöhtes Risiko für Krebs und Geschwüre im Bereich des Magen-Pouchs, aufgrund des Kontakts zwischen dem Gallensaft und der Magenschleimhaut. Dazu gibt es allerdings im Moment noch keine Daten zur Häufigkeit solcher Langzeit-Komplikationen. Aber die Erfahrungen mit anderen, ähnlichen Operationsmethoden lassen darauf schliessen, dass hier ein Problem dieser OP Methode liegen könnte. Die heute vorhandenen Daten zum Omega Loop (auch „Single Anastomosis Gastric Bypass“ genannt) lassen noch keine seriöse Aussage zum Stellenwert dieses Verfahrens im Blick auf die metabolischen Auswirkungen und in Bezug auf die Gewichtsreduktion zu. Gemäss den Richtlinien der Fachorganisation SMOB (Swiss Society fort the Study of Morbid Obesity and Metabolic Disorders) handelt es sich um einen „Eingriff in Evaluation“, der nur im Rahmen einer „vom lokalen ethischen Komitee akzeptierten, prospektiven Studie“ durchgeführt werden darf. Die Krankenkassen übernehmen diesen Eingriff nicht.

(SAPS – aufgrund verschiedener Quellen, u.a. smob, usz, rsh)

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